Salzburg boomt
Pressemitteilung KSV1870
Salzburg boomt
87 Prozent der Unternehmen Salzburgs haben eine gute Bonität – und sie wird stetig besser.
- Umfrage: 62 % sprechen von guter bzw. sehr guter Geschäftslage
- Zahlungsmoral ist top – Gemeinden als Musterschüler
- Unternehmens- und Privatinsolvenzen im Q1-Q3 (Hochrechnung) rückläufig
Wien, 21.09.2017 – Zuversicht prägt die Stimmungslage der Salzburger Unternehmen. 62 % der Teilnehmer einer aktuellen KSV1870 Studie sprechen von einer guten bzw. sehr guten Geschäftsentwicklung – und sie soll gegen Ende des Jahres noch besser werden. Auch die Zahlungsmoral stützt diese Angaben: Besonders die Gemeinden haben sich heuer massiv verbessert (24 Tage Zahlungsdauer). Firmen bezahlen nach wie vor solide nach 29 Tagen. Gleichzeitig sind die Unternehmens- wie auch Privatinsolvenzen mit - 8,4 % und - 14,4 % in spürbarem Ausmaß rückläufig. Die KSV1870 Wirtschaftsdatenbank bescheinigt Salzburgs Unternehmen zudem eine gute Bonität.
62 Prozent der Teilnehmer aus Salzburg haben bei der bundesweiten Umfrage zur „Wirtschaftslage und Zahlungsmoral“ angegeben, dass die Geschäftslage in Salzburg sehr gut oder gut ist. Das ist ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für 34 Prozent ist die Lage heuer befriedigend. Nur verschwindende 4 Prozent orten eine mangelhafte bzw. ungenügende Geschäftslage. Was die nächsten Monate angeht sind die Erwartungen hoch: 68 Prozent der Befragten rechnen weiterhin mit einer sehr guten bzw. guten geschäftlichen Performance.
Zahlungsmoral: Gemeinden sind Musterschüler
Salzburgs Unternehmen zahlen ihre Rechnungen nach 29 Tagen (-1) – das entspricht dem Österreich-Durchschnitt. Die Privatpersonen sind mit 19 Tagen (+1) nach wie vor die schnellsten Zahler. Musterschüler aber sind die Gemeinden mit 24 Tagen – sie begleichen ihre Rechnungen um 7 Tage schneller als im Vorjahr. Das Land Salzburg ist solide unterwegs mit 31 Tagen und hat sich damit um 6 Tage verbessert. Und dennoch gibt es Spielraum für Verbesserung: „Die oft genannte Ineffizienz der Verwaltung ist neben dem Ausnutzen der eigenen Machtposition eine oft genannte Ursache für Zahlungsverzögerungen – beides ist mit etwas Gestaltungswillen lösbar“, so der KSV1870 Geschäftsführer Mag. Ricardo-José Vybiral, MBA.
Bonität wird stetig besser
87 Prozent der Unternehmen Salzburgs haben eine gute Bonität. Für ihre Geschäftspartner bedeutet das ein geringes finanzielles Risiko bei der Zusammenarbeit. Der Wert liegt im Österreich-Durchschnitt, wobei sich das Rating in Salzburg stetig verbessert hat. „Die Rahmenbedingungen waren in den vergangenen Jahren für die Unternehmen nicht immer einfach, denn ganz Österreich war von wirtschaftlicher Stagnation geprägt. Vor diesem Hintergrund ist das eine sehr erfreuliche Entwicklung“, so Vybiral. Nur 13 Prozent stehen auf „wackligen Beinen“. „Wer mit diesen Unternehmen Geschäfte macht, ist gut beraten, absichernde Maßnahmen zu ergreifen oder sollte die Verbindung grundsätzlich hinterfragen.“ Auffälliges brachte eine Detailanalyse zutage: der Bereich Beherbergung ist ebenfalls mit 87 Prozent top. Hotels, Pensionen und Co stehen durch die gute Auslastung auf gesunden Beinen.
Wo die Bonität herkommt
Die meisten Firmen mit Top-Bonität | Die meisten Firmen mit schlechter Bonität |
1. Einzelhandel | 1. Baunebengewerbe |
2. Großhandel | 2. Einzelhandel |
3. Baunebengewerbe | 3. Gastronomie |
4. Beherbergung | 4. Großhandel |
5. Immobilien | 5. Transport |
Auch hier liefert die Beherbergungsbranche ein gutes Ergebnis und landet auf Platz 4 im
Ranking der meisten Unternehmen mit top Bonität. An der Spitze liegen der Einzel- und der
Großhandel, gefolgt vom Baunebengewerbe. Auf Platz 5 rangiert der Immobilien-Bereich.
Diese Branchen bestimmen die Bonität des Landes im positiven Sinn wesentlich mit und
sichern die Stabilität von Salzburgs Wirtschaft. Überraschend finden sich aber auch drei der
Branchen auf der Negativseite. Im Baunebengewerbe, im Einzel- und Großhandel gibt es
sehr viele gute, aber auch sehr viele schlecht wirtschaftende Betriebe. “Hier reüssiert, wer
gut kalkuliert, hohes strategisches und kaufmännisches Know-how aufweist. Ist das der Fall,
dann steht einer Top-Bonität kaum etwas im Weg“, erklärt Vybiral. Die Gastronomie hat es
nach wie vor schwer - nicht nur in Salzburg ist ihre Insolvenzneigung besonders hoch.
Wo ist Potenzial?
Ganz besonders gut läuft es in den vergangenen Jahren für einige kleine Branchen. Die
Bereiche Metallerzeugung –und bearbeitung, Entsorgung, Luftfahrt (Stichwort Flughafen)
und Pharma haben sich in Salzburg besser als der Österreichschnitt dieser Branchen
entwickelt.
Top 10: die aktuellen Umsatzkaiser
Die ganz große Wertschöpfung wird aktuell von den bekannten Unternehmen geschaffen.
Unter den Top 10 findet sich erwartungsgemäß der für Salzburg so wichtige Groß- und
Einzelhandel.
Unternehmen | Umsatz 2016 |
1. SPAR Österreichische Warenhandels-Aktiengesellschaft | 4,5 Mrd. |
2. Red Bull GmbH | 3,3 Mrd. |
3. Porsche Austria Gesellschaft m.b.H. & Co. OG | 2,4 Mrd. |
4. BMW Vertriebs GmbH | 1,7 Mrd. |
5. Porsche Inter Auto GmbH & Co KG | 1,6 Mrd. |
6. INTERSPAR Gesellschaft m.b.H. | 1,3 Mrd. |
7. Lidl Österreich GmbH Niederlassung Salzburg | 1,2 Mrd. |
8. Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation | 1,1 Mrd. |
9. BMW Austria Gesellschaft m.b.H. | 916 Mio. |
10. JET Tankstellen Austria GmbH | 880 Mio. |
Stand: 15.09.2017
Silber für Salzburgs Arbeitnehmer
Im Durchschnitt erwirtschaftet ein Mitarbeiter in Salzburg einen Umsatz von 291.231 Euro –
das Land rangiert damit auf Platz zwei im Bundesländer-Ranking. Erwartungsgemäß
belegen die Wiener mit 348.468 Euro Platz eins und an dritter Stelle rangieren die
Oberösterreicher mit 278.642 Euro.
Hohe ausländische Eigentümer-Dichte
Nach wie vor ist Salzburg ein Land, in dem ausländische Firmen oder auch Privatpersonen gerne investieren. Neben Wien (6,7 %) weist Salzburg mit 5,2 % die größte Dichte an ausländischen Investoren bzw. Eigentümern auf und verweist Vorarlberg (4,6 %) auf Platz drei. Durch finanzkräftige Unternehmen und Privatpersonen fließt frisches Kapital ins Land und Investitionen werden gefördert. „Ohne Zweifel ist Salzburg in diesem Bereich begünstigt. Die zentrale Lage und Nähe zu Deutschland, die Stadt als Kulturmekka und das gute Image als Urlaubsdestination im In- und Ausland locken Investoren an“, so Vybiral.
Laut KSV1870 Daten kommen die Investoren aus 57 verschiedenen Ländern, wobei die Masse ihren Sitz in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien oder Luxemburg hat. Analysiert nach den Branchen sind die meisten Investoren im Großhandel, Immobilien, im Bereich Finanzdienstleistungen, Einzelhandel und Beherbergung tätig. „Damit Salzburg, aber auch ganz Österreich, ein guter Boden für Investoren bleibt, sollte die Wirtschaftspolitik des Landes verstärkt daran arbeiten, ein noch unternehmerfreundlicheres Wirtschaftsumfeld zu schaffen.“
Um die Wirtschaft Salzburgs noch besser unterstützen zu können, hat das KSV1870 Team einen zentralen, modernen Standort in der Hellbrunner Straße bezogen. Der Umzug ist nicht nur eine räumliche Veränderung, sondern auch der Auftakt für eine Intensivierung der Mitglieder- und Kundenbeziehungen. Gleichzeitig wird der KSV1870 verstärkt mit allen relevanten Wirtschaftsinstitutionen des Bundeslandes zusammenarbeiten - im Daten- und Analysebereich etwa mit der Wirtschaftskammer Salzburg.
